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Forum Thaer: Dialog mit Celler Heimatverein

05.10.2018

Nicht zum ersten Mal sucht eine große Gruppe Celler Bürger die Spuren von Albrecht Daniel Thaer in Möglin. Am 22. September 2018 hält der Bus aus Celle mit 40 Personen vor der Thaergedenkstätte in Möglin. Fast zwei Stunden dauert die Führung durch das Museum und den Außenbereich. Der enge Zeitplan lässt keinen großen Spielraum, denn die nächste Station ist das Schloss Reichenow, wo die Gruppe übernachtet. Dort warten zwei produzierende Landwirte, um mit den überwiegend nicht aus dem Landwirtschaftsbereich kommenden „Konsumenten“ über aktuelle Fragen zu diskutieren. Der MdB Hans-Georg von der Marwitz bewirtschaftet etwa 1000 ha im Raum Friedersdorf und hat den Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Der zweite Ansprechpartner ist Herr Stefan Hollstein aus Beiersdorf-Freudenberg, der für etwa 2000 ha Ackerland verantwortlich ist, auf denen konventionell gewirtschaftet wird. Die lebhafte Diskussion bewegt sich wider Erwarten nicht in die übliche und in der Öffentlichkeit geschürte Kontroverse zwischen „guter“ ökologischer und „schlechter“ konventioneller Landwirtschaft, sondern beleuchtet in erster Linie betriebswirtschaftliche Aspekte wie die Agrarförderung in Deutschland und der EU. Die Meinungen der beiden Landwirte sind unterschiedlich und auch das Publikum reagiert nicht gerade begeistert auf die Feststellung, dass bei Wegfall aller Subventionen die Verbraucherpreise für Lebensmittel stark ansteigen müssen, denn derzeit erwirtschaftet ein Landwirt etwa 40 % seiner Einkünfte aus solchen staatlichen Beihilfen.

Nach dem gemeinsamen Abendbrot wird ein kleines Theaterstück aufgeführt. Ein Schauspielerpaar bietet einen Dialog zwischen Albrecht Daniel Thaer und seiner Frau Philippine mit Bezügen zur Gegenwart. Das Stück basiert auf dem historischen Roman „Philippine und die Kuherei“ von Karin Sohnemann und ist 2017 anlässlich der Veranstaltung „500 Jahre Reformation Celle“ in Celle uraufgeführt worden. Da die historischen Wurzeln nicht beschädigt und Urheberrechte nicht verletzt werden kann das Stück stets aktualisiert werden und für weitere Impulse im Sinne des Projektes „Forum Thaer" sorgen.

W. Hübner

 

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