Tasdorf

Auf halbem Weg zwischen Herzfelde und dem Berliner Autobahnring kreuzen B1/B5 bei Tasdorf einen tiefen Geländeeinschnitt mit einem Kanal zwischen dem nördlichen Stienitzsee und der südlichen Spree über Woltersdorf und Erkner.

 

1842 hatte der Thaersohn Albrecht Philipp (1794 – 1863) die Flächen um Rüdersdorf und Hennickendorf einschließlich des Stienitzsees erworben. 1853/1854 kaufte er die Tasdorfer Wassermühle mit dem Staurecht und verfügte damit auch über die Wasserechte des Stienitzsees. Das Ziel bestand darin, den Wasserspiegel des Sees deutlich abzusenken, die dann wasserfreien Seeränder als Grünland oder Torfstich zu nutzen und die reichen Tonlagerstätten zur Ziegelproduktion auszubeuten. Für den Ziegeltransport nach Berlin wünschte er sich eine schiffbare Verbindung zur Spree.

 

Der Thaerenkel Albrecht Conrad (1828 – 1906) leitete die umfangreichen und sehr kostenaufwändigen wasserbaulichen Arbeiten bis 1859, die den Stienitzsee um 2,5 Meter absenkten und die Wasserfläche um etwa ein Drittel verkleinerten. Bereits 1859 konnten zwei Millionen Ziegelsteine gebrannt und auf dem Kanal in Richtung Spree und damit Berlin verschifft werden. Damals wie heute führt eine Straßenbrücke über den weiterhin nutzbaren Kanal.

 

Zur Erinnerung an die Thaerzeit gibt es heute in Hennickendorf in östlicher Ortsrandlage das Wohngebiet Albrecht Thaer mit etwa 500 Wohnungen.