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Neutrebbin

Neutrebbin ist an der südlichen Grenze des Niederoderbruchs gelegen. Große Bedeutung für die archäologische Forschung erlangte ein slawischer Burgwall, der westlich des Dorfes gelegen ist. Heute ist der 2,5 Meter hohe Hügel mit seinem Durchmesser von 130 Metern auf dem Wege von Neutrebbin nach Kunersdorf noch immer dort erkennbar, wo die Alte Oder gekreuzt wird. Die heißt in diesem Abschnitt übrigens Friedländer Strom. Hier, im niedrigsten Bereich des Oderbruchs, entlang der Lebuser Platte im Süden und der Barnimer Platte im Norden, floss einmal die Oder, bevor sie im Laufe der Jahrhunderte schrittweise an den etwas höher gelegenen Ostrand des Oderbruchs verlegt wurde. (Siehe auch den geografischen Überblick)

 

Neutrebbin entstand 1755 als königliche Gründung auf der Trebbiner Feldmark und war schon zwei Jahre später vollständig aufgebaut und besiedelt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten zunehmend Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibende hier. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Wriezen – Frankfurt (Oder) im Jahre 1876 wurde in Neutrebbin ein Bahnhof mit Güterabfertigung und zwei Eisenbahnerwohnhäusern errichtet. Dieser Bahnhof brachte dem Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung. Vor allem die Gänsemast gewann an Bedeutung, die bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf vielen Höfen als Nebenerwerb betrieben wurde. Neutrebbin und einige seiner Nachbarorte waren Ende des 19. Jahrhunderts ein Zentrum der Gänsemast mit einer jährlichen Produktion von bis zu 1,8 Millionen Tieren. Weitere Gewerbe siedelten sich an, wie z. B. Unternehmen für die Bettfedernproduktion. Nachdem die Aufbauarbeiten nach den schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg begonnen hatten, brachte die Überflutung durch Deichbruch von 1947 erneut verheerende Schäden.

 

Der Preußenkönig Friedrich II. erhielt wegen seiner Rolle bei der Trockenlegung des Oderbruchs in Neutrebbin ein Denkmal. Es befindet sich nördlich des zentralen Friedensplatzes, leicht erhöht innerhalb einer dreieckigen Grünanlage. Die Statue wurde 1904 im Rahmen der Feierlichkeiten des 150jährigen Bestehens aufgestellt.

 

Die Parkanlage neben der Dorfkirche eignet sich hervorragend für eine Rast. Hier befinden sich Rastplätze und ein Abenteuerspielplatz für Kinder. Weiterhin laden eine Minigolfanlage, das Welt- und Globetrotter Museum und eine Galerie zum Verweilen im Ort ein.

 

An der B 167 zwischen Neutrebbin und Kunersdorf steht der sehenswerte Dammkrug. Der einstige Schankkrug entstand 1767 unter von Lestwitz auf Kunersdorf und ist heute ein Wohnhaus.

 

Nordöstlich von Neutrebbin, zwischen der Bahnlinie und Altbarnim, besaß Thaer bis 1820 das Vorwerk Königshof in Erbpacht, direkt am heutigen Hauptgraben gelegen. In den ersten Mögliner Jahren hatte der Königshof als fruchtbarer Standort mit hohen Erträgen für Thaer eine große ökonomische Bedeutung. Er brauchte keine Pacht zu zahlen und nutzte diese Freistellung, um eine dritte Lehrkraft in der Mögliner Lehranstalt zu finanzieren. Thaer ließ zwar einige relativ trockene Grünlandflächen umbrechen und ackerbaulich nutzen, aber wegen der komplizierten Bewirtschaftungsbedingungen und der schlechten Wegeverhältnisse gab er das Vorwerk Königshof 1820 ab. Heute existiert nur noch der benachbarte Herrenhof.

 

 

Monument des Preußenkönigs Friedrich II.  Park in Neutrebbin